Aktuell

Termine

  • 21.03.2024

    Übersetzen im Exil

    15 Uhr, Halle 2, B 401 (Stand der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien)

    Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verließ die Übersetzerin, Literaturwissenschaftlerin und Drehbuchautorin Marina Koreneva St.Petersburg. Seither lebt sie in Deutschland im Exil.

    Wie verändert das Exil das Übersetzen? Diese Frage betrifft einerseits die Tätigkeit des Übersetzens, denn man ist nicht mehr im eigenen Sprachraum beheimatet, hat vielleicht auch ein anderes Verhältnis zur Muttersprache, wenn das eigene Land zum Feind geworden ist. Andererseits geht es aber auch um die Auftragslage: Welche Literatur wird überhaupt noch aus dem Deutschen ins Russische übersetzt? Wofür gibt es noch einen Bedarf, ja überhaupt eine Möglichkeit?

    Über solche Fragen werden wir 30 Minuten lang sprechen.


  • 23.03.2024

    Wenn Plotten nicht mehr hilft – Die ordnende Kraft der Intuition

    Saal 1, Congress Center Leipzig

    Auch dieses Jahr biete ich wieder zwei Tischrunden à 45 Minuten an:
    Tischrunde 3 um 13:00 Uhr
    Tischrunde 4 um 13:45 Uhr

    Niemand kommt beim Schreiben um die Frage herum: Plotten oder Pantsen (zu Deutsch: Konzept oder Drauflosschreiben). Doch je unübersichtlicher die Materie, desto weniger lässt kommt man ihr mit einem der beiden Verfahren bei.

    Für solche Fälle empfehle ich eine dritte Methode: kontrollierte Intuition. In der Tischrunde erzähle ich an einem konkreten Beispiel, wie ich sie anwende. Und dann bin ich gespannt auf eure Erfahrungen zwischen Plotten und Pantsen.

    Nähere Informationen zur Tischrunde gibt es hier.


News

  • Schreiben über Rosen ist sehr nah am Schreiben über Krieg

    FAZ, Bilder und Zeiten, 6. Januar 2024

    Ein Gespräch mit dem ungarisch-serbischen Autor Zoltán Danyi über seinen „Rosenroman“

    In seinem ersten Roman „Der Kadaverräumer“ (Suhrkamp, 2019) schrieb Zoltán Danyi über den Krieg in Jugoslawien, der Protagonist war ein Soldat, der in Kriegsverbrechen verwickelt war. In „Rosenroman“ wollte er nicht wieder über den Krieg schreiben, sondern über Rosen. Im Gespräch erklärt er, warum wir die Rosen kolonisieren, was die Rosenzucht mit Krieg zu tun hat und welches Verhängnis der Krieg in Jugoslawien über Europa gebracht hat.

    (Zu „Der Kadaverräumer“ habe ich 2019 auf tell ein Interview mit Zoltán Danyi veröffentlicht. Es trägt den Titel „Da der Krieg nun einmal geschehen ist, muss ich ihn lieben“.)


  • Deutsche auf Bewährung

    Rezension von Stephan Anpalagans „Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft“ auf Deutschlandfunk Kultur

    Warum ist es für Menschen mit Migrationshintergrund so schwer, in der Mitte der deutschen Gesellschaft anzukommen, selbst wenn sie hier geboren sind? Das fragt der aus Sri Lanka stammend, in Wuppertal aufgewachsene Journalist und Theologe Stephan Anpalagan in seinem Buch.

    Cover des Buchs "Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft" von Stephan Anpalagan

    Gut recherchiert, humorvoll geschrieben, finde ich in meiner Rezension. Das Buch ist ein Gesprächsangebot an die Mitte der Gesellschaft – und zugleich ein Gegengift gegen die Verschiebung des öffentlichen Diskurses nach rechts.

    Sendung vom 30. 10. 2023.

    Hier zum Nachhören und zum Nachlesen (die schriftliche Version ist nicht mit der Gesprächsrezension identisch.)


  • Rezension Darja Serenko

    Deutschlandfunk, „Büchermarkt“. 23. Oktober 2023, 16:10-16:30 Uhr

    Link zur Sendung:
    Audio
    Text

    Darja Serenkos Buch „Mädchen und Institutionen. Geschichten aus dem Totalitarismus“ (Suhrkamp) bietet einen Einblick in die Gleichschaltung der russischen Gesellschaft. Ich bin beeindruckt davon, wie die junge Autorin und Aktivistin das Dilemma schildert, in dem die Russ:innen heute stecken. Der zweite Teil des Buchs ist während einer 15-tägigen Haft entstanden, Serenko lebt heute im Ausland.


  • Interview auf literaturblatt.ch

    Der Literaturvermittler Gallus Frei-Tomic begleitet auf seinem Blog literaturblatt.ch den Schweizer Buchpreis: mit Rezensionen, Briefwechseln und Interviews.

    Ich habe mich über die spannenden Fragen gefreut. Beim Antworten (per E-Mail) bin ich sehr ins Nachdenken gekommen. Eines der überraschenden Ergebnisse der Jury-Arbeit: Ich traue mir als Leserin je länger je weniger über den Weg.


  • „Sagen, was ist: Von kreativen Schreibvorgängen bei nichtfiktionalen Texten“

    Mit diesem Aufsatz bin ich im Band „Wissenschaftlich erzählen – literarisch überzeugen. Kreativ schreiben an der Hochschule“ (hep-Verlag) vertreten.

    Wenn ich wissenschaftliche Texte lese, denke ich oft insgeheim: „Aber muss es so weh tun?“ In meinem Test geht es um das, was ich in meinen Schreibkursen an Universitäten unterrichte: Wie bringt man komplexes Wissen in die lineare Abfolge des Erzählens? Und zwar so, dass es verständlich und angenehm zu lesen ist? „Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es verstehen kann“, heißt es bei Schopenhauer. Dabei ist es gar nicht so schwer, jargonfrei zu schreiben: Je einfacher die Sätze, desto klarer die Gedanken, und je konkreter die Wörter, desto lebendiger der Text.

    Im Weiteren geht es um die Rolle des Unbewussten beim Schreiben, um Storytelling – und ein Plädoyer für die erste Person Singular (auch in wissenschaftlichen Texten).

    Buchcover "Wissenschaftlich erzählen - literarisch überzeugen"

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