„Sie wollen, dass wir ihre Götter anbeten“ – Kolonialismus erzählen

Literaturfeature von Sieglinde Geisel, 30 Minuten (Wiederholung vom 19.06.2020)

Was lernen wir aus der Literatur über die Realität und die Folgen der Kolonialisierung Afrikas?

Wenn man verstehen will, was die Kolonialisierung für den afrikanischen Kontinent bedeutet, reichen die historischen Fakten nicht aus. Laut Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron war die Kolonialisierung ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit: Wie kann man das überhaupt erzählen? Mit welchem Selbstverständnis begingen die Kolonisatoren ihre Taten? Wie erlebten die Kolonisierten den Einmarsch Europas in ihre Welt? Nur die Literatur lässt uns in die Köpfe schauen. Viele Geschichten sind nicht überliefert, deshalb kann man sich der Wahrheit nur durch Fiktion nähern. Die Sendung erkundet die Voraussetzungen des Schreibens über den Kolonialismus, denn diese Wahrheit ändert sich mit der Perspektive. Europäische Autoren wie Uwe Timm oder Lukas Bärfuss stellen die Frage nach der Verantwortung Europas, während etwa die Simbabwerin Petina Gappah die Kolonialisierung aus der Perspektive der Afrikaner erzählt.

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