Aktuell
Termine
20.05.2025
Paul Wiegler: »Gabriele«
Literaturforum im Brechthaus
20 Uhr
Gespräch, Lesung, BuchpremiereMit Gernot Krämer und Gabriele Radecke
Moderation: Sieglinde Geisel
Es liest Max von PufendorfDer jetzt erstmals veröffentlichte Roman »Gabriele« von Paul Wiegler (1878–1949) ist ein überraschender Roman-Fund aus dem Archiv der Akademie der Künste: ein Blick durchs Fernglas in »die Welt von gestern«. Sieglinde Geisel spricht mit dem Herausgeber Gernot Krämer über Paul Wieglers Roman, ein literarisches Epochengemälde der k. u. k.-Monarchie. Gabriele Radecke gibt Einblicke in das Paul-Wiegler-Archiv der Akademie der Künste, und Max von Pufendorf liest aus dem erstmals publizierten Nachlassband des Mitbegründers der Zeitschrift Sinn und Form.
Link zur Veranstaltung
08.06.2025
Annett Gröschner: »Schwebende Lasten«
Literaturfestival Neben der Spur
Altes Gymnasium, Neuruppin
19 UhrLesung und Gespräch mit Annett Gröschner
Moderation: Sieglinde GeiselNicht weniger als ein ganzes Leben erzählt Annett Gröschner mit der Geschichte der Blumenbinderin und Kranfahrerin Hanna Krause – mit einer Wucht und Poesie, wie sie nur dort entstehen können, wo die Literatur wirklichkeitssatt ist.
Hanna Krause war Blumenbinderin, bevor das Leben sie zur Kranführerin machte. Sie hat zwei Revolutionen, zwei Diktaturen, einen Aufstand, zwei Weltkriege und zwei Niederlagen, zwei Demokratien, den Kaiser und andere Führer, gute und schlechte Zeiten erlebt, hat sechs Kinder geboren und zwei davon nicht begraben können, was ihr naheging bis zum Lebensende.
Link zur Veranstaltung
News
Meine Heimat ist eine fliegende Insel
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22. März 2025, „Bilder und Zeiten“
Am kommenden Mittwoch erhält der belarussische Schriftsteller Alhierd Bacharevič zum Auftakt der Leipziger Buchmesse für seinen Roman „Europas Hunde“ den Preis für Europäische Verständigung.
Ein Gespräch mit Sieglinde Geisel über Politik und Literatur.«Solange es noch Geschichten gibt, so lange gibt es noch Möglichkeiten»
Republik, 18.3.2025
Nachruf auf Peter Bichsel (1935-2025)
Von Sieglinde GeiselIn der Schweiz kennt ihn jedes Kind. Nun ist Peter Bichsel kurz vor seinem 90. Geburtstag gestorben. Doch weiterhin gibt es buchstäblich noch neue Seiten des grossen Literaten zu entdecken.
Eigentlich hätte dieser Text zu Peter Bichsels 90. Geburtstag am 24. März erscheinen sollen. Nun wird es ein Abschiedstext. Als am Montagmorgen bekannt wurde, dass er am Wochenende verstorben ist, war das für mich ein Schock, obwohl man damit rechnen musste.
Ich kannte ihn persönlich, 2018 haben wir zusammen den Gesprächsband «Was wäre, wenn?» gemacht, im Januar habe ich ihn zum letzten Mal in seinem Haus in Bellach besucht, und im April hätte ich bei meiner nächsten Reise in die Schweiz wieder vorbeischauen wollen, diesmal im Pflegeheim in Zuchwil.Weiterlesen: Republik
Das schlimmste aller Verbrechen
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. 2. 2025
Eine Rezension von Sieglinde Geisel
Sebastian Barrys Roman „Jenseits aller Zeit“ entpuppt sich erst nach und nach als Psychothriller. In einer vielschichtigen Erzählung nähert er sich dem Kindesmissbrauch der katholischen Kirche Irlands und seinen dramatischen Folgen.
„Der Krieg hat nichts Nobles an sich“
Die Zeit, 29. November 2024
Eine Geschichte über die Flucht aus dem Gulag hin zu den Schamanen Sibiriens. Der polnische Schriftsteller Szczepan Twardoch erklärt im Gespräch mit Sieglinde Geisel, warum er historische Stoffe erzählt und die Fiktion dennoch für wahrhaftiger hält als das Dokumentierte.
Link zum Interview
Wir leben nicht mehr in vegetarischen Zeiten
Frankfurter Allgemeine Zeiten, 6. November 2024
In ihrem Roman „Der Absprung“ erzählt die Lyrikerin Maria Stepanova vom Exildasein einer russischen Schriftstellerin. Was autofiktional beginnt, wandelt sich zum Phantastischen.
Eine Rezension von Sieglinde Geisel.
Link zum Artikel.
Anne Applebaum analysiert Netzwerke der Macht
Deutschlandfunk Kultur, 11. November 2024
In ihrem Buch „Die Achse der Autokraten“ widmet sich Anne Applebaum den Netzwerken, mit denen sich Diktatoren an der Macht halten. Die autokratisch regierten Länder verbindet keine gemeinsame Ideologie, sondern der Wunsch, die Demokratie zu schwächen.
Eine Rezension von Sieglinde GeiselLink zur Sendung
Und wer war schuld? Niemand.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Juni 2024
Tragödie reloaded: Alhierd Bacharevičs Roman „Europas Hunde“ blickt auf die Zukunft des Kontinents bis ins Jahr 2050.
Rezension von Sieglinde Geisel
Link zur Rezension
„Sagen, was ist: Von kreativen Schreibvorgängen bei nichtfiktionalen Texten“
Mit diesem Aufsatz bin ich im Band „Wissenschaftlich erzählen – literarisch überzeugen. Kreativ schreiben an der Hochschule“ (hep-Verlag) vertreten.
Wenn ich wissenschaftliche Texte lese, denke ich oft insgeheim: „Aber muss es so weh tun?“ In meinem Test geht es um das, was ich in meinen Schreibkursen an Universitäten unterrichte: Wie bringt man komplexes Wissen in die lineare Abfolge des Erzählens? Und zwar so, dass es verständlich und angenehm zu lesen ist? „Nichts ist leichter, als so zu schreiben, dass kein Mensch es verstehen kann“, heißt es bei Schopenhauer. Dabei ist es gar nicht so schwer, jargonfrei zu schreiben: Je einfacher die Sätze, desto klarer die Gedanken, und je konkreter die Wörter, desto lebendiger der Text.
Im Weiteren geht es um die Rolle des Unbewussten beim Schreiben, um Storytelling – und ein Plädoyer für die erste Person Singular (auch in wissenschaftlichen Texten).